Der Betrieb eines Breitbandnetzes ohne digitale Zwillinge ist wie die Verwaltung eines Flughafens ohne Radar. Um zu wissen, wo jedes Flugzeug ist, müsste man jeden Piloten einzeln anfunken: Wo sind Sie? Wie hoch ist Ihre Flughöhe? Wie viel Treibstoff haben Sie noch?
Das ist langsam, fehleranfällig und gefährlich. Je größer der Luftraum ist, desto schwieriger wird es - und schließlich wird es unüberschaubar.
Herkömmliche ACS-Lösungen funktionieren in etwa auf die gleiche Weise. Sie verlassen sich auf regelmäßige Abfragen und Ad-hoc-Abfragen, um den Status von Millionen von CPE-Geräten (Customer Premises Equipment) - Router, Modems, Set-Top-Boxen - im gesamten Netzwerk zu ermitteln. Die Techniker müssen den Aktualisierungen des Gerätestatus hinterherlaufen, unvollständige Schnappschüsse zusammensetzen und erst reagieren, wenn die Probleme bereits bei den Teilnehmern aufgetreten sind.
Mit digitalen Zwillingen ist es, als würde man das Radar einschalten. Sie erhalten automatisch die Statusaktualisierungen des Geräts. Anstatt ständig nachzufragen, können die Betreiber einfach auf den "Bildschirm" schauen - ein synchronisiertes Live-Modell ihrer gesamten Geräteflotte. Das macht die Verwaltung des Netzes sicherer, schneller und unendlich viel skalierbarer.
Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild eines physischen CPE-Geräts, das seinen Zustand, seine Konfiguration und sein Verhalten innerhalb der Verwaltungsplattform kontinuierlich widerspiegelt.
Für CPEs bedeutet dies, dass jeder Router oder jedes Modem ein synchronisiertes Gegenstück im ACS oder USP Controller hat. Der Zwilling enthält Live-Informationen über:
Im Gegensatz zu einem statischen Schnappschuss ist ein digitaler Zwilling dynamisch und wird ständig aktualisiert, wenn sich das Gerät ändert.
Es ist nicht selbstverständlich, dass eine CPE-Verwaltungsplattform automatisch digitale Zwillinge bereitstellt. Einige ältere Lösungen arbeiten ausschließlich mit TR-069 (CWMP), das nie mit diesem Konzept im Hinterkopf entwickelt wurde. In TR-069 ist die Kommunikation sitzungsbasiert: Das Gerät ruft regelmäßig mit einer Aktualisierung an. Zwischen diesen Sitzungen hat das ACS keinen direkten Einblick in den Zustand des Geräts. Im besten Fall erhalten die Betreiber eine Reihe von Schnappschüssen, so als würden sie einen Piloten alle paar Minuten über Funk nach seiner Position fragen.
Im Gegensatz dazu wurde TR-369 (USP) von Grund auf für die Unterstützung digitaler Zwillinge entwickelt. Es unterhält einen persistenten, ereignisgesteuerten Kanal, der moderne Transporte wie WebSockets, MQTT oder STOMP verwendet. Die Geräte aktualisieren das Managementsystem kontinuierlich und automatisch, so wie auch der Radarbildschirm kontinuierlich aktualisiert wird. Dadurch wird der digitale Zwilling wirklich "lebendig" - ein Echtzeitabbild der Konfiguration, Leistung und Telemetrie des Geräts.
Bedeutet das also, dass TR-069 keine digitalen Zwillinge unterstützen kann? Nicht ganz. Mit einem ausgefeilten ACS kann TR-069 den Zwilling annähern, indem es den letzten bekannten Zustand eines Geräts zwischenspeichert und Änderungen bei der nächsten Sitzung synchronisiert. Dies ist zwar nicht so unmittelbar oder granular wie USP, liefert den Betreibern aber dennoch ein brauchbares Modell des Geräts.
TR-069/CWMP:Die Betreiber interagieren mit dem Zwilling, anstatt die Geräte ständig abzufragen, wodurch der Netzwerk-Overhead reduziert und der flottenweite Betrieb vereinfacht wird. Dies ist die wahre Stärke unserer Unified Device Management Plattform - maximale Skalierbarkeit und minimaler Ressourcenverbrauch, unterstützt durch TR-369 und die digitale Zwillingstechnologie.
Durch die Analyse von Trends in der Telemetrie, die in den Zwillingen gespeichert sind, können Betreiber Anomalien frühzeitig erkennen und handeln, bevor es zu Ausfällen kommt.
Konfigurationsänderungen oder Firmware-Upgrades können an digitalen Zwillingen validiert werden, bevor sie auf aktive Geräte übertragen werden.
Kundenbetreuer können den genauen Zustand des Geräts eines Teilnehmers über den Zwilling einsehen, was die Lösung von Problemen beim ersten Anruf verbessert und die Zahl der Anrufe reduziert.
Änderungen können auf Zwillinge angewendet werden, auch wenn die Geräte offline sind. USP sorgt für eine automatische Synchronisierung, sobald das Gerät wieder verbunden ist.
Das USP-Protokoll (TR-369) ist die Grundlage für die Funktionalität des digitalen Zwillings:
Dies unterscheidet den hybriden ACS/USP-Controller und das CEM von AVSystem von herkömmlichen ACS-Lösungen. Während herkömmliche Plattformen nicht einmal zwischengespeicherte Geräte-Snapshots bereitstellen, liefert AVSystem echte digitale Zwillinge mit USP.
Die Erwartungen der Abonnenten sind höher denn je. Ausfallzeiten, schlechtes Wi-Fi oder wiederholte Supportanrufe können den Verlust von Kunden bedeuten. Gleichzeitig stehen die Techniker unter dem Druck, wachsende Flotten heterogener Geräte zu verwalten, ohne die Betriebskosten zu erhöhen.
Digitale Zwillinge bieten die Lösung:
Digitale Zwillinge verwandeln das CPE-Management von reaktiv in proaktiv. Durch die Aufrechterhaltung einer synchronisierten, stets verfügbaren Darstellung jedes Geräts ermöglichen sie eine effiziente Skalierung, vorausschauende Wartung und ein besseres Kundenerlebnis.
Der hybride ACS/USP-Controller von AVSystem bietet echte digitale Zwillingsfunktionalität unter Verwendung von USP (TR-369) und CWMP (TR-069), wodurch Betreiber echte Gerätezwillinge erhalten.